stress | Alles schaffen

Alles geben. Niemanden enttäuschen. Angesehen sein. Dann zählt man was. So funktioniert unsere Gesellschaft – mit Angstmache und Druck. Das ist anstrengend! Wie gut, dass es einen Ort auf Erden gibt, der ganz anders tickt.

Ich habe was Schräges rausgefunden: In Europa sterben täglich 250.000 Vögel, weil sie gegen Fensterscheiben fliegen! Sagt Wikipedia. Ich frag mich immer, wer so verrückt ist und so was zählt … Aber noch verrückter finde ich, dass Gott jeden einzelnen dieser süßen abgestürzten Vögel kennt: »Nicht einmal ein Spatz kann tot zu Boden fallen, ohne dass euer Vater im Himmel es weiß«, sagt Jesus in der Bibel in Matthäus 10,29. Wenn Gott also sogar jeder dieser 250.000 Vögel kümmert, ist es da nicht sehr wahrscheinlich, dass er sich erst recht auch um dich und mich kümmert? Bingo – genau das schiebt Jesus noch nach (Vers 30-31): »Selbst die Haare auf eurem Kopf sind alle gezählt. Deshalb habt keine Angst; ihr seid Gott kostbarer als ein ganzer Schwarm Spatzen.«

Keine Angst

Dabei haben wir doch ganz schön oft Angst. Gerade, wenn viel vor uns liegt. Zu viele Abgaben und Termine, zu viele Klausuren, zu viele und hohe Anforderungen. Wir sorgen uns: Werde ich alles zeitgerecht schaffen, werde ich durch die Prüfung fallen, werde ich es allen recht machen können? Bin ich angesagt, sehe ich gut aus, bin ich gut genug im Sport? Genau diese Sorgen ergeben Stress. Und Stress macht uns auf die Dauer kaputt. Aber Jesus sagt, wir brauchen uns nicht zu sorgen, denn Gott sorgt schon für uns. Und es reicht ja eigentlich, wenn sich einer Sorgen macht! Deswegen schreibt Petrus: »Ladet alle eure Sorgen bei Gott ab, denn er sorgt für euch.« (1. Petrus 5,7). Er sorgt sich sogar so sehr um uns, dass er genau weiß, wie viele Haare ich auf Kopf und Körper habe – inklusiv aller Nasenhaare, Achselhaare und sonstigem Gewächs.

Sorgen hierhin

Wir könnten unseren Stress also deutlich reduzieren, wenn wir mehr Sorgen bei Gott abgeben würden. Probier’s doch mal aus: Leg es in Gottes Hand, ob du den Ferienjob kriegst oder nicht, ob deine Bewerbung angenommen wird oder nicht oder ob das Date mit dem süßen Jungen zustande kommt. Und dann schiebe deine sorgenvollen Gedanken weg. Denn Gott wird für alles sorgen, was wir brauchen, wenn wir ihm vertrauen. Das sagt er zumindest: »Warum macht ihr euch Sorgen um das, was ihr anziehen sollt? Seht, wie die Blumen auf den Feldern wachsen! Sie arbeiten nicht und machen sich keine Kleider, doch ich sage euch: Nicht einmal Salomo bei all seinem Reichtum war so prächtig gekleidet wie irgendeine von ihnen. Wenn Gott sogar die Feldblumen so ausstattet, die heute blühen und morgen verbrannt werden, wird er sich dann nicht erst recht um euch kümmern? Habt ihr so wenig Vertrauen? Also macht eich keine Sorgen! Fragt nicht: ‚Was sollen wir essen? ‚Was sollen wir trinken?’ ‚Was sollen wir anziehen?’ Mit all dem plagen sich Menschen, die Gott nicht kennen. Euer Vater im Himmel weiß, dass ihr all das braucht.« (Matthäus 6, 28-32). Gott weiß, was wir brauchen. Besser noch als wir! Und mach dir mal richtig bewusst: Sich zu sorgen, ändert gar nichts! Die meisten Dinge können wir weder beeinflussen noch verändern.

Frag dich doch mal …

Vor einiger Zeit hat mir jemand eine sehr gute Frage gestellt, die für mich das Geheimnis gelüftet hat, wie ich den Stress los werde. Die Frage war: »Wem möchtest du gefallen?« Klingt erst einmal recht simpel. Aber als ich länger darüber nachdachte, merkte ich, dass ich ja fast alles aus einem bestimmten Antrieb heraus tue: Ich möchte, dass andere mir auf sie Schulter klopfen; ich möchte viele Freunde bei Facebook haben und ich möchte mit Lizzy aus der 10a rumknutschen. Ich tue Dinge, weil ich mir etwas davon erhoffe und jemandem gefallen möchte. Immer. Sei es, dass ich bei der Freundin, dem Lehrer oder den Eltern ankommen will oder einfach nur meinem Ego auf die Schulter klopfen möchte. Und dieses Punktesammeln und Beeindrucken stresst! Ich hab den Schlüssel zum Ent-Stressen in dem nächsten Vers gefunden, der nach dem Haarwuchs-Vers kommt: »Sorgt euch zuerst darum, dass ihr euch seiner (Gottes) Herrschaft unterstellt und tut, was er verlangt, dann wird er euch schon mit all dem anderen versorgen. Quält euch also nicht mit Gedanken an morgen; der morgige Tag wird für sich selber sorgen. Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Last hat.« (Vers 33-34). Wenn ich mit meinem Leben Gott folge, dann kümmert er sich um den Rest und ich hab keinen Stress mehr. Wow! Das klingt doch gar nicht schlecht, oder?

Immer nur auf Leistung aus?

In unserer Welt wirst du über deine Leistung definiert. Du kriegst einen Bonus, wenn du deinen Job gut machst. Du kriegst eine Eins mit Sternchen, wenn du besonders gut in der Schule warst oder ein Eis, wenn du dein Zimmer aufgeräumt hast. Das macht Stress, denn wir müssen immer etwas dafür tun! Und manchmal denken wir, beim Glauben wäre es genauso. Wir müssten Gott beeindrucken, ihm beweisen, dass wir seine Gebote halten können oder unsere religiösen Pflichten erfüllen. Wir müssen am Sonntag in der Kirche gewesen sein und den Psalm 23 für den Konfi-Unterricht auswendig gelernt haben, weil wir denken, Gott wäre sonst nicht zufrieden mit uns. Wir müssen anständig sein, sonst haben wir Gottes Liebe nicht verdient. Müssen wir aber überhaupt nicht!

Gottes Gegenprogramm

Denn Gott hat das menschliche Leistungs-System auf den Kopf gestellt. Er liebt uns unabhängig von unserer Leistung. Wir brauchen seine Zuneigung nicht durch Anstrengung zu gewinnen. Er bleibt uns treu – auch dann, wenn wir ihm untreu sind (2. Timotheus 2,13). Er ist wie der Vater, der den verlorenen Sohn zuhause willkommen heißt, obwohl dieser alles falsch gemacht hatte (Lukas 15). Gott nimmt den Druck raus. Bei ihm sind wir mehr wert als die Leistung, die wir bringen. Gott möchte nicht, dass wir für ihn arbeiten. Er will unser Herz.

Erinnerungs-Hilfe

Echt schade um die vielen Vögel, die täglich an Fensterscheiben zerschellen. Aber jeder einzelne von ihnen erinnert mich daran, wie sehr Gott mich liebt und wie sehr er für mich sorgen will. Wenn ihm schon nicht entgeht, wenn ein Spatz vom Himmel fällt – wie viel mehr wird er dann für mich sorgen.

_Daniel hatte ganz schön Stress, den Artikel noch vor der Deadline fertig zu bekommen.

Nachblättern lohnt sich: Der Artikel wurde der teensmag 2/2012 entnommen, worin noch mehr Artikel zum Thema Stress stehen.

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