Wege

Da ist ein Weg,

den willst du gehen.

Ganz fest hast du dir vorgenommen,

»der Weg, der ist mein.«

Du gehst die ersten Schritte,

alles ist noch neu und frisch.

Du fühlst dich gut.

Du denkst, du bist total richtig hier.

Es fängt an.

Vieles wird schwer und mühsam,

manches gar unmöglich.

Es macht keinen Spaß mehr.

Du gibst dir alle Mühe,

strengst dich an, so sehr du kannst.

Doch letztlich verlierst du dich,

der Weg ist steinig geworden.

So langsam fängst du an zu zweifeln:

»Ob der Weg wohl richtig war?«

Du suchst nur Antworten auf die Fragen,

und plötzlich siehst du es ganz klar:

Der Weg war gut,

doch nicht für dich.

Der Sinn ist nicht,

einen Weg zu wählen und auf Biegen

und Brechen davon nicht

abzuweichen.

Der Sinn, so sagt man,

liegt nicht darin gedankenlos umherzulaufen,

nein, er liegt vielmehr darin,

dir selbst ein treuer Freund zu sein

und dich zu fragen: »Wer bin ich?«

So langsam wird dir dann klar,

der einzige Weg, der richtig ist,

das ist nicht einer, den bereits andere nahmen.

Nein,

du begreifst, du musst deinen eigenen Weg gehen.

Den Weg, den Gott für dich erschaffen hat.

Lyrik_Johanna