RED: Of Beauty And Rage

Seit 2009 bringen die Jungs aus Arkansas alle zwei Jahre ein Album raus, die letzten beiden stiegen bis in die Top Ten der Billboard-Charts. Klar also, dass auch 2015 was Neues her muss. Die neue Platte heißt »Of Beauty And Rage« (dt: Von Schönheit und Wut), und schön geht’s auch gleich los: Ruhige Streicher füllen den Raum und erinnern ein wenig an Filmmusik – bis sie in die Höhe schrauben und harte Gitarrenriffs einsetzen. Der erste Song »Descent« macht direkt klar, in welche Richtung es gehen soll: Sowohl melodischer als auch härter ist das neue Werk gegenüber der letzten Platte, die wenig Typisches hatte. Der Mix aus weich und hart spiegelt sich aber auch in den Texten wider, die eine fortlaufende Geschichte erzählen; angeknüpft an die Musikvideos der letzten Platte. Langjährige Fans haben einen Grund, sich zu freuen: RED ist also mehr RED. Was wohl nicht zuletzt daran liegt, dass der Produzent Rob Graves, der an den ersten drei Alben (2006, 2009, 2011) mitgewirkt hat, wieder mit ins Boot geholt wurde. Streicher und Pianos sind wieder dominanter und fügen sich passend in die Tracks ein. Daneben ist die allgemeine Entwicklung des Nu-Metal mit seinen Elektro-Elementen auch in einigen Tracks wiederzufinden, ohne überhand zu nehmen. Sänger Mike Barnes haucht den Texten Leben ein: Von zarten, melodischen Gesängen bis hin zu geschrienen Passagen meistert er jede Herausforderung mit gewohnter Qualität. Alles in allem veröffentlicht RED (endlich wieder) ein gelungenes Album und trotzen damit dem Schrumpfen der Sparte »Nu-Metal«.

Zugehört_Jascha Gerles