Liveworship: Wo Du Bist

Flugzeugabstürze, Flüchtlingskatastrophen, Terroranschläge – die Liste mit den schlechten Nachrichten in dieser Welt ist lang. Ganz zu schweigen von dem Leid, das uns persönlich betrifft. Immer wieder kommt dabei die Frage auf: Wo ist Gott? Warum scheint er nichts gegen das Leid zu unternehmen? Warum verhindert er es nicht? Die Musiker von Liveworship um Initiator Daniel-John Riedl stellen sich dieser Frage. Sie wollen aufzeigen, dass es sich lohnt, damit zu ringen und auch an Gott zu zweifeln. Das Highlight auf der Platte ist ein Text von Poetry-Slammer Marco Michalzik. Er klagt Gott regelrecht an, weil dieser so weit weg zu sein scheint. In seinem Gedankenprozess wird aber deutlich: Die Antwort auf das Leid der Welt sind wir. Was tun wir dagegen? Jesus hat sich dem Leid der Menschen gewidmet (»Himmel«). Seine Liebe zu dieser Welt hat bis heute nicht nachgelassen. Folgen wir also seinem Beispiel und verbreiten seine Liebe? Liveworship will zum Handeln auffordern und gleichzeitig ermutigen, Gottes Gegenwart zu suchen (»Wo du bist«, »Licht deiner Gegenwart«). Musikalisch begegnen uns auf dem Album eingängige, deutschsprachige Lobpreissongs, gesanglich unterstützt unter anderem von Outbreakband-Sänger Pala Friesen. Die Songs enthalten viele elektronische Elemente. Dabei sind die Drumcomputer und der Synthie-Sound zwar eine Bereicherung (»Wo wir sind«), teilweise wirken die Songs damit aber überladen und man wünscht sich mehr natürlichen Klang. Während die Musik zumindest anfangs gewöhnungsbedürftig ist, ist die große Stärke der Scheibe die Thematik. »Wo Du Bist« ist dabei mehr als nur ein Albumtitel. Es ist ein Projekt, eine Kampagne. Unter dem Hashtag #wodubist kann jeder seine Gedanken zu dem Thema als Text, Bild oder Video teilen oder an meingottist@wodubist.de schicken.

Zugehört_Dennis Lieske