Chris Tomlin: Love Ran Red
Großartig ist es hier! Der costaricanische Regenwald, den ich im Rahmen einer Konferenz besuche, begeistert mich. Und diese Wasserfälle! Welch ein mächtiges Naturschauspiel! Wie ein Wasserstrahl schießt es mir durch den Kopf: »Your Love Is Like A Waterfall«. Unweigerlich werde ich an das neue Chris Tomlin-Album »Love Ran Red« erinnert. Auf einmal verstehe ich die Kraft, die hinter Chris Tomlins Liedern steckt. Neben der unverändert frischen Musik sind es vor allem die kraftvollen, häufig biblischen Bilder, die die Songs des Lobpreis-Künstlers so lebendig werden lassen. Sie sind für Tomlin ein Weg, um denjenigen anzubeten, dessen Liebe für uns am Kreuz sichtbar geworden ist. »Love Ran Red« ist somit Programm und wird auf dem Cover, im Booklet sowie den Liedern immer wieder hervorgehoben. Musikalisch hat sich der US-Sänger an seine Erfolgsrezepte gehalten: Atmosphärische Hymnen, mitreißende Uptempo-Nummern, unterbrochen von sanften Klavierklängen und mancher Überraschung wie dem Gospel »The Table«. Chris Tomlin schafft es dabei, den Hörer von seinem Album zu überzeugen – selbst dann, wenn man die CD nach dem ersten Hören weglegen möchte, weil einem die Songs seines zehnten Studioalbums so vertraut vorkommen. Einziges wirkliches Defizit des Albums bleibt letzten Endes lediglich die Reihenfolge der Songs. Die vielen Hymnen zu Beginn ähneln sich sehr, sodass mehr Abwechslung der Platte an dieser Stelle gutgetan hätte. Dennoch: Wer noch nicht Chris-Tomlin-müde ist, der macht mit diesem Album absolut keinen Fehler – auch ohne Wasserfall-Erlebnis.
Zugehört_Dennis Lieske