Trap scheint vollends in der deutschsprachigen, christlichen Rap-Szene angekommen zu sein. Auch zu erkennen auf der »Yamakasi LP« von Kevin Neumann: Extrem langsame, mit extrem tiefen Bässen garnierte Beats, die unaufhaltsam in den Gehörgang einrollen. Dabei springt Kevin Neumann erfrischenderweise nicht auf den Autotune-Zug nach Kanye-Hausen (West) auf, sondern beschränkt sich aufs Rappen und präzise rausgespittete Verse – hier und da mit der passenden Aggressivität in der Stimme. Zum Beispiel beim Song »Ego-Shooter«, dem besten Stück des Albums. Musikalisch fehlt teilweise die zündende Idee, was aber durch die sehr hörenswerten Texte aufgewogen wird.

zugehört_Jonathan Gravenhorst