Mit dem Album »Look Up Child« bringt Lauren Daigle eine Platte auf den Markt, die es in sich hat. Die aus Louisiana stammende Sängerin holt hier alles an Kreativität und Power aus sich und ihrer Stimme heraus und setzt damit Maßstäbe für die aktuelle christliche Popmusik-Szene. Dabei schafft sie es großartigerweise, auf die meisten der viel zu oft gesungenen Phrasen des englischsprachigen Lobpreises zu verzichten. Sie vollbringt dadurch auch das Kunststück, dass man als Hörer wirklich Lust hat, auf die Texte zu hören und nicht bei der sonst üblichen fünften Refrain- Wiederholung auf Durchzug stellt. Auch genremäßig vollzieht Lauren Daigle zwischen den Songs immer wieder erfrischende Sprünge. So sind neben den epischen Pop-Songs, wie zum Beispiel »You Say«, durch die sie den Hörer mit ihrer unverschämt kraftvollen Stimme hindurchträgt, auch immer wieder Songs zu hören, die sich lustig links und rechts im Reggae oder im Gospel bedienen. Diese musikalische Abwechslung, verbunden mit den tollen Arrangements und der aufwendigen Produktion der Songs, führt zu einem Gesamtpaket, das der Sängerin Platz 3 in den amerikanischen Album-Charts beschert hat. Meiner Meinung nach völlig zurecht. Der einzige Kritikpunkt, den man an dieses Album anbringen könnte, wäre der, dass man bei einigen Songs nicht weiß, ob man gerade Lauren Daigle oder Adele hört. Ein Kritikpunkt allerdings, den sie sich wohl gefallen lassen würde.

zugehört_Jonathan Gravenhorst

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