Bessere Pläne – Was hat Gott mit mir vor?

Teensmag-Thema 1/2021: Quality Life / Reframing

Wenn alles anders kommt als gedacht, sind wir schnell frustriert und fragen Gott, was das soll. Yannis hat erlebt, dass sich ein ganz anderes Bild ergibt, wenn er sich mit der Bewertung der Lage etwas Zeit lässt.

Letztes Jahr entschied ich mich dazu, bis zu meinem Studium für ein Jahr in einem Café zu arbeiten. Fünf Minuten Fußweg zur Arbeit, ein extrem junges Team und entspannte Arbeitszeiten. »Traumhaft«, dachte ich. Nach ein paar Wochen wurde mir jedoch klar, dass es nicht die Art von Café war, die ich mir vorgestellt hatte. Ich wollte in die große Stadt. Kunden, die sich krass für Kaffee interessieren, Kurse, um ein besserer Barista zu werden…Obwohl all das nicht gegeben war, wurde ich nicht sonderlich gut bezahlt. »Gastronomie halt«, dachte ich mir. Kein anderes Café in unserer Gegend suchte zu dieser Zeit eine Vollzeitkraft. Ich überlegte mir: Dann suche ich mir was komplett anderes und werde wenigstens fett bezahlt.

Unerwartete Wende

Ich schaute mich schnell um und bewarb mich bei verschiedenen großen Industriekonzernen. Doch auch nach mehreren Monaten hatte ich immer noch keine Zusage bekommen. Ich beklagte mich bei Gott darüber, doch ich spürte, wie er mir täglich sagte: »Es ist gut, dass du in diesem Café arbeitest, vertrau mir.«
Die Zeit verging und ich lernte meine Chefs und Arbeitskollegen besser kennen. Wir fingen an, uns richtig gut zu verstehen. Ich konnte in dieser Zeit viel über meine Beziehung zu Jesus erzählen und was diese für mich und mein Leben bedeutet. An einem Morgen, während meiner Stillen Zeit, merkte ich: Ich bin nicht nur im Café, um mehr übers Barista-Sein zu lernen. Nein ich bin dort, weil Gott mich gerade gebraucht und ich ein Zeugnis für meine Chefs und Kollegen sein darf. Alles änderte sich – von nun an ging ich jeden Morgen mit (Vor-)Freude arbeiten, gespannt darauf, was Gott heute vorhat.

Quality Time

Als im März Bars, Restaurants und Cafés zumachen mussten, war ich genervt.
Zuhause sitzen. Kein Gehalt bekommen. Nichts tun. Ich regte mich unglaublich darüber auf.
Zumindest nutzte ich die neu gewonnene Zeit, um viel mit meinen Großeltern zu telefonieren. Meinem Opa ging es wegen seiner Krebserkrankung nicht gut. Als sich sein Zustand auch noch verschlechterte, beschloss ich, zu meinen Großeltern zu fahren und bei ihnen zu wohnen. Ich verbrachte rund um die Uhr Zeit mit meinem Opa, es war so intensiv wie schon lange nicht mehr. Gott sprach zu mir, dass es gerade jetzt unglaublich wichtig ist, Zeit mit ihm zu verbringen.
Zwei Monate später schlief er ein und ging zurück zu unserem himmlischen Vater.

Gottes Plan

Ich bin inzwischen überzeugt davon, dass Gott mir aus guten Gründen genau diesen Job in diesem Café gab. Dass er mir ganz bewusst dann Zeit schenkte, als mein Opa mich brauchte.
Vieles verstehen wir nicht auf den ersten Blick, das ist ganz normal. Manchmal sehen wir Gottes Führung erst im Nachhinein. Doch eins ist klar: Mit Gott zu leben, ihn um Antworten auf unsere Fragen zu bitten und auf ihn zu hören, ist das Beste und Spannendste, was dir je passieren kann! Hast du ihn mal gefragt, welche Pläne er für dein Leben hat?

Text_Yannis Hilt durfte mal wieder feststellen, dass Gottes Pläne für sein Leben deutlich besser sind als seine eigenen.