Der Drum-Stick macht nun keine Musik mehr

Laune vs. Liedtext

Im TEENSMAG-special #worship dreht sich alles um Lobpreis für Gott. Solange es einem gut geht und man Gründe zum Danken sieht, fällt das Anbeten nicht schwer. Was soll man aber machen, wenn einem gründlich die Laune vergangen ist?

 

Es ist Sonntagmorgen. Dein Wecker reißt dich unsanft aus dem Schlaf. »Mist, schon wieder zu wenig geschlafen«, ist dein erster Gedanke. Müde und etwas gequält schälst du dich aus der Bettdecke. Duschen, Frühstücken, ab zum Gottesdienst − dein Plan für den Vormittag.

Als du dich hinten im Gemeindesaal auf einen Platz fallen lässt, bist du immer noch nicht richtig wach. Die Woche war anstrengend und auch der Samstag war mit allen Hausaufgaben nicht wirklich erholsam. Außerdem hat sich der Streit mit deiner besten Freundin noch nicht geklärt. »Wie gut, dass jetzt erst mal Geburtstage und Termine angesagt werden. Bis zur Predigt bin ich bestimmt fit«, hoffst du.

Die Band geht nach vorne, der Sänger begrüßt alle: »Lasst uns zum ersten Lied aufstehen!« Auf der Folie erscheinen die Textzeilen »Groß ist unser Gott. Herr der Ewigkeit. Er allein regiert über Raum und Zeit.« Vor dir fangen Omis und Kinder an zu klatschen. »Muss das sein?« Du fühlst dich so gar nicht nach fröhlichem Jubel und würdest lieber heulen.

Wunschkonzert?

Kennst du solche Situationen? Momente, in denen du aufgefordert wirst, etwas zu tun, wonach du dich so gar nicht fühlst. Im Idealfall kannst du passende Lieder wählen, etwa im Teenkreis oder zu Hause. Dort kannst du nach Stimmungslage und deinen aktuellen Glaubensthemen entscheiden – ist dir mehr nach knalligem Lob oder nach leisem Flüstern zu Mute? Sogar die Tonlage kannst du selbst bestimmen.

Im Gottesdienst entscheidet jemand anderes über die Liedauswahl für die gesamte Gemeinde. Die Musiker können nicht auf jedes Bedürfnis eingehen und müssen eine Auswahl treffen. Was für den einen schon ausgeleiert ist, kann bei dem anderen ein emotionales Feuerwerk auslösen. Und Lieder, die alle zum Tanzen bringen, lassen Traurige noch mehr im Leid versinken.

Wenn ein Song so gar nicht zu mir, meiner Lebenssituation und meiner Laune passt, fühle mich mega unwohl. Es fühlt sich falsch an, weil sich meine Innen- und Außenwelt widersprechen. Doch dann der Gedanke: Soll ich trotzdem mitsingen? Es ist schließlich für Gott …

Rettungswege für Anbetungslied-Krisen

Du kannst die Lobpreiszeiten, die andere geplant haben, trotzdem nutzen, indem du sie zu deiner Zeit mit Gott machst. Es ist immerhin ein Zeitfenster, das für das Gespräch mit ihm vorgesehen ist. Das kannst du nutzen, ganz ohne Frust. Ein paar Rettungswege:

  • Neuer Sinn: Falls du (noch) nicht hinter den vertrauensvollen, lobenden Textzeilen stehst, kannst du dir damit Mut machen. Quasi als Wunschgebet an Gott, dass er dich das auch erleben lässt. Dann hast du den Song zwar uminterpretiert, ihn aber ehrlich mit Gott geteilt.
  • Worum geht’s? Mach dir bewusst, was in dem Lied steckt. Segenslieder lassen sich leicht runterdudeln, weil wir die Worte oft hören. Dabei ist es bedeutungsvoll, anderen Segen zuzusingen.
  • Frischer Sound: Als Musiker kannst du Lieder, die du nicht mehr hören kannst, neu interpretieren. Anderer Klang reißt aus dem Trott heraus und zeigt mehr von den Facetten des Textes.
  • Mit Leib und Seele: Zeilen wie »Wir erheben unsere Hände« kannst du mit dem ganzen Körper statt nur mit dem Mund umsetzen.
  • Ruhepause: Wenn gar nichts geht, beschränke dich auf das Reden mit Gott. Sag ihm, was dich beschäftigt. Er wird sich freuen, dass du ehrlich zu ihm bist.

 

_Lisa bespricht gerne einzelne Liedzeilen mit Gott.

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