»Ist da wer?!«

Mia, 14// Ich bete jeden Tag, aber es kommt keine Antwort. So langsam zweifle ich, ob Gott mich überhaupt hört.

Bei der Beziehung zu Gott ist es so wie bei jeder anderen Beziehung auch: Man lernt sich langsam kennen und versucht herauszubekommen, wie der andere so tickt. Das braucht Zeit. Was dir helfen kann, Gott besser kennenzulernen, ist ein Gebetstagebuch. Du schreibst deine Anliegen rein, z. B. die Matheklausur am nächsten Tag. Und dann denkst du darüber nach, wie sich Gottes Hilfe zeigen könnte. Sollen Zahlen wie von Zauberhand auf dem Papier erscheinen, soll längst Vergessenes aus deinem Unterbewusstsein wieder auftauchen oder soll es vielleicht so sein, dass du beim Durchblättern des Mathebuchs am Morgen vor der Arbeit bei einer bestimmten Seite ganz ruhig wirst – und genau so eine Aufgabe kommt dann dran? In den nächsten Tagen kannst du deine Beobachtungen dann in dein Gebetstagebuch schreiben. Achte nach dem Beten darauf, was sich alles in deiner Umgebung ereignet: Wer ruft an? Welche Filme siehst du? Gibt es eine Zeile in einem Song, die dich besonders anspricht? Wo könnte Gott zu dir gesprochen haben? Im Nachhinein kannst du darüber staunen, wie Gott zu dir redet. Es ist hilfreich, auch Gebetserhörungen ins Tagebuch zu schreiben – denn das führt dir immer wieder vor Augen, welche Gebete Gott schon erfüllt hat.

Help!_Mickey Wiese ist verheiratet, Vater von drei wilden Kerlen und psychologischer Berater in Frankfurt am Main.