»Muss es mir erst richtig schlecht gehen?«

Timo, 14// Mir kommt es so vor, als hätten die Menschen, die von Gott aus einer großen Not errettet wurden, eine besondere Verbindung zu ihm. Muss es mir erst richtig schlecht gehen, damit ich eine enge Beziehung zu Gott haben kann?

Bist du der Meinung, dass du eine richtig schlechte Erfahrung brauchst, um Gott näher zu sein? Ist Gott einer, der das Übel benötigt, damit wir ihm näherkommen? Wenn wir so von Gott denken würden, was für ein Bild hätten wir von ihm? Gott benötigt kein Leid, damit wir eine enge Beziehung zu ihm bekommen. Gott braucht das Leiden nicht, aber er gebraucht es. Da wir in dieser Welt leben, die sich durch Sünde auszeichnet, kommen wir um Leid nicht herum. Aber Gott nimmt es in seine Hand und verwandelt es. Denk einmal an die vielen Wunder im Neuen Testament! Da geht Jesus durch seine kaputte Schöpfung und hilft und heilt und tut Gutes, wo er nur kann. Gott zeigt sich gerade in dieser kaputten Schöpfung, besonders in ihr wird deutlich, wer er ist. Er ist einer, der dort handelt, wo wir keine Möglichkeiten haben, wo wir nur noch weinen können und verzweifelt sind. Hast du vielleicht einfach Sehnsucht, Gott näher zu sein, ihm näherzukommen? Wenn das der Fall ist: Bringe ihm doch diese Sehnsucht im Gebet – zum Beispiel so, wie der Beter in Psalm 63 das tut.

help!_Christoph Schubert ist Pfarrer, Ehemann und Vater, leidenschaftlicher Theologe und Tischtennisspieler und liebt die direkte Begegnung zwischen Menschen jenseits sozialer Online-Netzwerke.