Photo by Maranatha Pizarras on Unsplash

»Ich habe das Gefühl, dass ich Gott enttäusche.«

Lara, 15// »Ich habe total das schlechte Gewissen. Zwar bete ich täglich, aber manchmal nur kurz. Muss man sich immer eine Stunde Zeit nehmen zum Beten?«

Ich habe richtig gute Nachrichten für dich. Du musst überhaupt nicht beten. Nicht mal eine Minute am Tag. Denn du musst überhaupt nichts tun, um Gott zu beeindrucken. Er liebt dich superdoll, ganz egal, ob du betest oder nicht. Und ich weiß nicht, ob er viel Freude daran hat, wenn du dich eine Stunde mit dem Beten herumquälst. Im Bild gesprochen ist Gott ähnlich wie deine allerbeste Freundin. Die freut sich total, wenn du vorbeischaust und Zeit mit ihr verbringst, aber nicht aus schlechtem Gewissen, sondern freiwillig. So ist Beten gedacht: Mit jemandem reden, den du lieb hast und der dich lieb hat. Das darf Spaß machen und soll kein Krampf sein. Wie würdest du denn am liebsten beten? In der Badewanne? Bei einer Tasse heißer Schokolade? Dein Gebet aufschreiben? Ein christliches Lied hören und dabei an Gott denken? Einen Psalm lesen? Beim Spazierengehen durch die Natur Jesus etwas zuflüstern? Ein paar Minuten still sein und lauschen, ob er zu dir spricht? Finde heraus, wo du Begegnung mit Gott richtig genießen und auskosten kannst. Ich habe gelernt, dass wir Menschen in vielem strenger sind als Gott. Er liebt dich auch dann, wenn du nicht »funktionierst«. Christliche Regeln, wie »Bete jeden Tag«, dürfen immer nur als liebevolle Tipps verstanden werden, niemals als »Gesetze«. Für das Leben mit Gott gibt es kein Rezept. Viel Freude beim mutigen Ausprobieren.

help!_Christiane Weishaupt findet unterschiedliche Bücher, Menschen und Gemeinden spannend und studiert Psychologie in Berlin.