»Ich leide unter Magersucht.«

Isabell, 15// Ich leide seit einem Jahr unter Magersucht und Depressionen. Oft fühle ich mich sehr alleine und dazu kommt, dass ich vor kurzem mit meinem Freund Schluss gemacht habe.
Ich weiß nicht mehr weiter und belüge meine Eltern täglich. Meine Beziehung zu Gott leidet darunter. Was kann ich tun?

Es gibt nur eine Antwort: Du brauchst dringend therapeutische Hilfe. Die Sucht ist so bestimmend, dass du da allein nicht mehr rauskommst. Anorexia (Magersucht) ist eine sehr gefährliche, zerstörerische Krankheit. Meine Erfahrung ist, dass der Sucht die Macht genommen wird, wenn man sie akzeptiert. Aus der Akzeptanz heraus bekommt man eine andere Einstellung zu sich selbst. Wenn du beginnst, die schlimmen Folgen deines Verhaltens zu erkennen und anzunehmen, kannst du dich aus anderer Perspektive sehen. Wenn du beginnst, zu akzeptieren, dass du magersüchtig bist und dich outest, verliert die Sucht an Macht. Je mehr die Sache ans Licht kommt, umso mehr kannst du dich wieder innerlich bewegen und mit Hilfe anderer, deiner Eltern und Therapeuten, die Sache angehen. Weißt du, mir hilft es bei diesen Dingen immer, dass Jesus von sich sagt, dass er das Licht ist. Und damit meint er, dass er mit seinem Licht in die dunklen Ecken unseres Herzens und des Lebens scheinen will. Nicht, weil er uns beschämen oder entlarven will, sondern weil alles, was im Licht ist, klar wird. Und was klar wird, können wir erkennen und damit ändern.

help!_Sibylle Stegmaier ist systemische Therapeutin und hat eine eigene Praxis. Sie liebt Feste, Menschen, Rosen, Jesus und Lachen.