»Ich habe mich unter Druck gesetzt gefühlt.«

Vera, 13// Auf einer Party haben sich meine Freundin und ihr Freund geküsst, dann sollten mein Freund und ich das Gleiche tun. Aber ich wollte nicht. Ich wusste nicht, was Gott darüber denkt.

Ich finde es super, dass du dich zu nichts hast drängen lassen und nichts getan hast, was du nicht tun wolltest! Von Gott her gibt es kein Gebot oder Verbot, das dir eine klare Anweisung gibt oder dir sagt: So darfst du, so darfst du nicht! Es gibt ein Buch in der Bibel, das Hohelied Salomos, in dem das Küssen ganz oft vorkommt, weil es von der Beziehung zwischen zwei Liebenden erzählt. Der Kuss ist dort etwas, das sie sich gegenseitig schenken, mit dem sie etwas zum Ausdruck bringen wollen, nämlich: Du bist etwas ganz Besonderes für mich, ich liebe dich. Dort ist Küssen ein Ausdruck von sehr viel Nähe, Intimität, Vertrautheit. Bei dieser Party wurde ja von dir erwartet, dass du deinen Freund küsst, weil es die anderen auch schon gemacht haben und ihr jetzt an der Reihe wart! Für mich klingt das wie eine »Vorführung«, wie ein Spiel. Versteh mich bitte nicht falsch. Ich bin nicht gegen Küssen in der Öffentlichkeit, das hat auch seinen Platz, sondern mir geht’s viel mehr darum, dass hier etwas Besonderes zu etwas Oberflächlichem gemacht wird. Es verliert seine Bedeutung und seinen Wert, wenn man es einfach tut. Ich finde es wichtig, das zu tun, von dem man überzeugt ist, statt die Erwartungen anderer zu erfüllen. Und das ist – so bin ich fest überzeugt – auch in Gottes Sinn.

help!_Milena Selemba ist Pastorin und viel mit Teens unterwegs.